Alternative Fremdfinanzierungs-möglichkeiten bei M&A Transaktionen

„KMU-Kreditfinanzierungen sind reine Bankensache“ – das ist häufig die Antwort, wenn es darum geht, Unternehmenszu- oder -verkäufe zu strukturieren und mit einer Fremdkapitalfinanzierung zu unterlegen. Dabei bieten alternative Finanzierungsanbieter häufig eine Flexibilität und Geschwindigkeit, die für den Erfolg dieser Projekte entscheidend sein kann. Mergers & Acquisitions Finanzierung mal anders: Wie alternative Finanzierer die Möglichkeiten bei M&A Transaktionen sinnvoll erweitern.

Der Mittelstand ist ein wachstumsstarker Motor der deutschen Volkswirtschaft. Wer ein mittelständisches Unternehmen leitet, sucht daher immer nach Wachstums- und Expansionsmöglichkeiten für die eigenen Produkte oder Dienstleistungen. Ein Schlüssel zum Erfolg kann es dabei sein, neue Märkte zu erschließen, indem man Gesellschaften durch Kauf zur eigenen Unternehmensgruppe hinzufügt. Gleichzeitig bietet der Ausstieg von bestehenden Investoren oder Eigentümern attraktive Möglichkeiten, sich bei einem Wettbewerber oder in einem neuen Geschäftsfeld einzukaufen oder Besitzverhältnisse zu restrukturieren. Häufig stehen solche Transaktionen im Mittelstand auch in Zusammenhang mit Nachfolgefragen, beispielsweise wenn ein Familienunternehmer keinen passenden Nachfolger gefunden hat und das Unternehmen in der Folge teilweise oder vollständig veräußert wird. Ob Buy-In oder Buy-Out – M&A Transaktionen bieten zahlreiche Chancen für Unternehmer und Investoren.

 

Die richtige M&A Finanzierungsstruktur finden

Ein Teil der notwendigen Liquidität kann bei Unternehmenskäufen aus einer Innenfinanzierung stammen. Das Geld kommt dabei aus einbehaltenen Gewinnen bzw. der Auflösung von Liquiditätsreserven, einer Umschichtung von Betriebsvermögen oder einer Finanzierung aus Abschreibungen und Rückstellungen. Auch die Veräußerung von nicht benötigten Vermögenswerten des zu akquirierenden Unternehmens bildet eine Möglichkeit, entsprechende Mittel freizusetzen. Sehr häufig ist das bei Transaktionen im KMU-Bereich aber nicht genug. Es muss also eine Finanzierung von außen her.

Bei der Außenfinanzierung stehen mehrere Optionen zur Verfügung. Eine davon ist die Finanzierung mit Eigenkapital. Das lässt sich bei börsennotierten Unternehmen über eine Kapitalerhöhung oder eine Wandelschuldverschreibung einsammeln. Wer keinen Zugang zum Kapitalmarkt hat, der kann sich durch spezialisierte Intermediäre wie Kapitalbeteiligungs-, Venture Capital- und Unternehmensbeteiligungsgesellschaften neues Kapital besorgen. Eine Eigenkapitalfinanzierung geht aber in der Regel mit einer Verwässerung der eigenen Anteile einher und ist deshalb grade bei kleineren Unternehmen nicht immer die 1. Wahl.

Eine Zwischenlösung stellt Mezzanine-Kapital dar, das bezüglich Rendite- und Risikoverteilung zwischen Eigen- und Fremdkapitaltiteln angesiedelt ist. Es handelt sich um ein nachrangiges Darlehen, welches im Falle des Konkurses, des Nachlasses oder der Liquidation erst dann zurückbezahlt wird, wenn alle weiteren Gläubiger voll bedient wurden, und das nur unzureichend mit materiellen Sicherheiten gedeckt ist. Entsprechend ist es teuer verzinst und bisweilen muss zusätzlich eine Umsatz- oder Gewinnbeteiligung an den Mezzanine-Geber gezahlt werden.

Häufig führt der Weg deshalb in Richtung klassische Fremdfinanzierung über die Hausbank. Die Banken bieten in der Regel einen vorrangigen, besicherten Kredit an, der sich an vorhandenen und zu erwerbenden Vermögenswerten orientiert. Die übliche Besicherung eines Bankenkreditanteils beträgt oftmals 55%-60% des Investitionsvolumens. Dadurch ist die Verzinsung niedrig und somit attraktiv. Andererseits ist der Besicherungsanteil so hoch, dass er für mittelständische Unternehmen nicht immer aufzubringen ist. Gleichzeitig sind kleinere Finanzierungsvolumina von bis zu 5 Mio. EUR für Banken häufig wenig attraktiv.

Eine Möglichkeit, die Fremdfinanzierungshindernisse der Banken zu überwinden, stellen alternative Fremdkapitalfinanzierungen z.B. über Online-Kreditplattformen dar. Diese Kredite haben häufig einen unbesicherten Charakter und eignen sich daher ideal als Ergänzung zu einer besicherten Hausbankfinanzierung. Wir bei creditshelf beispielsweise konzentrieren uns auf dinglich unbesicherte Darlehen bis 5 Mio. EUR, die aufgrund digitaler Prozesse sehr schnell zur Verfügung gestellt werden können. Grade bei der Beteiligung von Private Equity Gesellschaften, die an kurzfristige Term Sheets gebunden sind, ist eine schnelle Kreditentscheidung enorm wichtig.

 

Erfolgsgeschichte Management Buy-Out

Ein Beispiel für eine erfolgreiche unbesicherte Fremdkapitalfinanzierung ist ein mittelständisches, süddeutsches IT-Unternehmen, das sich auf die Implementierung moderner Softwarelösungen spezialisiert hat. Einer der Eigentümer wollte die Anteile seines Geschäftspartners mit dessen Einverständnis aufkaufen, um so den Mehrheitsanteil an der Gesellschaft zu erwerben. Für eine Innenfinanzierung war nicht ausreichend Kapital vorhanden und eine Eigenkapitalfinanzierung gestaltete sich aufgrund des fehlenden Kapitalmarktzugangs als schwierig. Als Fremdfinanzierer bot sich die im Mittelstand traditionell sehr präsente Hausbank an. Für die war das benötigte Darlehen aber eigentlich zu klein. Gleichzeitig standen aufgrund der stark immateriellen Vermögenswertstruktur des IT-Unternehmens wenig materielle Sicherheiten zur Verfügung. Die Lösung bot schließlich eine unbesicherte Fremdfinanzierung über die Kreditplattform creditshelf. Die datengetriebene Kreditanalyse erfolgte anhand von Cashflows und die notwendige Liquidität stand aufgrund effizienter Prozesse innerhalb weniger Wochen zur Verfügung.

Es müssen also bei M&A Transaktionen nicht immer die „Klassiker“ sein. Kreditplattformen erweitern die Möglichkeiten in der KMU-Finanzierung beträchtlich – sowohl als Ergänzung zu bestehenden Optionen als auch als Alternative bei kleineren Transaktionen.

 

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