Leadership neu gedacht

„Wachstumsorientierte Leadership entsteht immer dann, wenn wir das System verlassen“, so Dieter Hohl, Autor von „Leadership neu gedacht“. So rät er dazu dem System entrinnen und eine neue Perspektive einzunehmen. Hohl fordert ein Umfeld, das individuelles Wachstum und gemeinschaftliches Handeln im Sinne der Unternehmerziele erfordert. Was aber unterscheidet den wachstumsorientierten Unternehmer von der durchschnittlichen Führungskraft? Erst kommt der Mensch, dann kommt der Prozess. Ein Leader nutzt seine Ideen dazu sich erst um den Menschen zu kümmern und erst dann um die Abläufe im Unternehmen.

Heute suchen sich Arbeitnehmer ihre Chefs ganz genau aus, nicht mehr umgekehrt. Umdenken ist also angesagt. Nicht nur in diesem Punkt. Frische und innovative Ideen schaffen es die Unternehmenskultur des Großkonzerns Schritt für Schritt zu verändern. Die Zeit allwissender und autokratischer Chefs ist vorbei. Diverse Teams sind die besseren Teams. Nur diejenigen, die den Wandel aktiv gestalten, werden erfolgreich sein. Gute Führungskräfte motivieren und drangsalieren nicht. Das sagt schon Janina Kugel in ihrem Bestseller „It´s now! Leben führen, arbeiten – Wir kennen die Regeln, jetzt ändern wir sie.“

Als Leader muss man Visionen haben und vorangehen, Menschen begeistern und ein optimistischer Visionär sein. Auch eine positive Feedbackkultur ist wichtig. Innovative Unternehmen verwenden die 360° Bewertung. Gerade in der Zukunft, in der Maschinen & Tools die Kontrolle über Prozesse übernehmen werden, wird Empathie als Leadership Skill immer bedeutender. Die Zeit ist reif für mutige Veränderungen. Die hohe Kunst von Advanced Leadership ist die Fähigkeit bei Menschen emotional anzudocken und sie mitzunehmen.

Ein Leader ermöglicht Home-Office mit Mobile-Office-Lösung und stattet dazu die Mitarbeiter standardmäßig mit Smartphone, Tablet und Laptop aus.

Dazu unterstützt er Work-Life-Balance für die Mitarbeiter, damit Familie und Beruf vereinbar sind und Weiterbildung für persönliches Wachstum wird groß geschrieben.

Leader arbeiten heute agil und erfinden sich jeden Tag neu.

Strategie: Ein gemeinsamer Zweck und eine Vision; umsetzbare strategische Leitlinien; flexible Ressourcenzuweisung; Das Ergreifen von Chancen

Struktur: Ein Netzwerk aus befähigten Teams; flache Struktur mit verantwortlichen Rollen und zweckmäßigen Zellen; praxisnahe Steuerung

Prozess: Schnelle Entscheidungs- und Lernzyklen; Iteration und Experimentieren; standardisierte Arbeitsweisen; Leistungsorientierung; handlungsorientierte Entscheidungsfindung

Menschen: Dynamische Modelle, die Leidenschaft entfachen; zusammenhaltende Gemeinschaft; gemeinsame und dienende Führung; unternehmerischer Antrieb; Rollenmobilität

Technologie: Technologie der nächsten Generation; sich entwickelnde Technologiebögen, Systeme, Werkzeuge, Entwicklung und Bereitstellung von Technologie der nächsten Generation

Agilität: 
#Schnelligkeit, #Anpassung, #Flexibilität, #Dynamik, #Vernetzung, #Vertrauen, #Selbstorganisation

Neben Agilität sind SelbstorganisationKontrollverlust und Empathie wichtige Eigenschaften von Führungskräften, führt  Prof. Dr. Gerald Lembke aus. 
Je digitaler Arbeitsplätze werden, desto mehr müssen wir uns um unsere Arbeitskräfte kümmern. Der Zweck der Arbeitserfüllung muss mit dem Sinn der Arbeit verbunden werden. Kontrolle ist nicht mehr angesagt. Das Prinzip Eigenverantwortung und Ownership stehen in erster Reihe! Der Faktor Menschlichkeit wird immer wichtiger. Gefühl – gepaart mit hinreichend Pragmatismus. Ein Refresh-Programm für Führungskräfte muss her. Die Schlagworte sind Mental HealthLeadership Kompetenzen High-Purpose Teams und Digital Trust. Agiles Leadership muss forciert werden und Mitarbeiterpotentiale müssen genutzt werden. Leader müssen loslassen und Neues wagen. Sie müssen Komplexität beherrschen und schnellere Entscheidungen treffen. Selbstorganisation in hybriden Teams sollte gefördert werden. Eine aktuelle Befragung unter 1.000 Führungskräften bestätigt, dass das Thema in vielen Unternehmen noch nicht richtig angekommen ist (Bertelsmann-Stiftung: Führungskräfte-Radar 2020).

Führungskräfte müssen lernen mit Kontrollverlust umzugehen. Sie müssen Danke sagen und das Team wertschätzen. Wichtiger denn je ist das Care-Gen. Denn der Faktor Menschlichkeit ist das was in Zukunft zählt. Den Rest können die Maschinen.

Und dann ist da noch die Frage nach dem Sinn: Warum existieren Unternehmen heute? Wie tätigen Unternehmen Geschäfte?Welchen übergeordneten gesellschaftlichen Beitrag leisten Unternehmen? 

Leader sollten „Sensemaking“ nicht aus dem Blick verlieren, so Prof. Dr. Christian W. Scheiner im aktuellen Buch „Zukunftsrepublik“. Das ist eine essentielle Führungsfähigkeit. Sensemaking beschreibt die Fähigkeit, das Unbekannte wahrzunehmen, durch fundiertes Wissen zu ersetzen und das gewonnene Wissen an andere so weiterzugeben, dass sich diese aktiv an der Gestaltung der Zukunft beteiligen.

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