Dresscode im Homeoffice – mit Jogginghose und Krawatte ins Finanzierungsgespräch?

Aus dem Bett fallen und es sich mit einer Tasse Kaffee und Laptop auf dem Sofa gemütlich machen? Kein langes Sich-in-Schale-Werfen, kein Stress im Berufsverkehr, stattdessen viel produktive Zeit – das ist die Idealvorstellung des Homeoffice. Doch auch zu Hause erledigt sich die Arbeit nicht von alleine. Homeoffice erfordert Strukturiertheit und Selbstdisziplin. Die passende Kleidung spielt dabei eine entscheidende Rolle – auch im Finanzierungsbereich.

Dresscode im Homeoffice – wie Kleidung andere beeinflusst


Kleidung ist für das soziale Miteinander von großer Bedeutung. Sie beeinflusst sowohl die eigene Psyche als auch die von Dritten. Ein Beispiel dafür ist der wohlbekannte erste Eindruck: Treffen wir eine unbekannte Person, fällt das Gehirn schon innerhalb einer Zehntelsekunde ein Urteil. Dieses basiert überwiegend auf oberflächlichen und visuellen Faktoren, schließlich muss das Gehirn in der Kürze der Zeit auf die direkt wahrnehmbaren Informationen zurückgreifen – Gesicht, Körpersprache, Kleidung. Daran macht das Unterbewusstsein fest, ob wir jemanden als sympathisch und Vertrauen erweckend betrachten.

 

Jogginghose und Krawatte – Dresscodes wecken Assoziationen

Das jeweilige Outfit sendet Informationen an das Umfeld, beispielsweise, welchen Sport jemand mag oder welchem Beruf er nachgeht. Bestimmte Dresscodes wecken eindeutige Assoziationen: Uniformen vermitteln Respekt und Autorität. Das Stichwort „Arzt“ hingegen, lässt Menschen sofort an die „Götter in Weiß“ mit ihren typischen Arztkitteln denken. Einen Bankier stellte man sich bisher meist in dunklem Anzug, mit weißem Hemd und Krawatte vor. Mit bestimmter Arbeitskleidung werden demnach Macht, Kompetenz, Status und manchmal auch Geschlechter verbunden. Diese stereotypischen Assoziationen lernen wir bereits in der Kindheit.

 

Das Outfit verändert die Beurteilung von Personen

Das sogenannte Social Priming ist nicht unproblematisch, wie eine Studie der Forscherinnen Dorothy U. Behling und Elizabeth A. Williams bereits 1991 gezeigt hat. Dabei sollten Lehrer:innen die Leistungsfähigkeit von Schüler:innen mit verschiedenen Outfits bewerten. Die Schüler und Schülerinnen in formeller oder kreativer Kleidung wurden – unabhängig von tatsächlichen Leistungen – deutlich intelligenter eingeschätzt, als ihre Mitschüler:innen in zerschlissenen Jeans und Freizeitlook. Die Untersuchung zeigt, wie die Wahrnehmung mit der Wahl des Outfits beeinflusst werden kann. Doch im Homeoffice sieht oft niemand, was die Professionals tragen. Warum spielt die Kleiderwahl dennoch eine Rolle?

 

Dresscode im Homeoffice – wie Kleidung uns selbst beeinflusst

Dass der Pyjama im Video-Call keinen guten Eindruck bei Kolleg:innen und Kund:innen hinterlässt, ist offensichtlich. Viele tragen im Homeoffice daher zumindest ein angemessenes Oberteil zur Jogginghose. Dennoch ist die Produktivität oft nicht die gleiche wie im Büro. Der Grund: Das Gehirn lässt sich nicht so leicht überlisten – mit bequemer Kleidung werden meist Entspannung und Schlaf verbunden. Zusätzlich zum Einfluss auf Dritte, verändert Kleidung also auch die Selbstwahrnehmung. Jeder kennt wahrscheinlich das Gefühl, sich in bestimmten Outfits wohler zu fühlen. Ebenso wirkt sich professionelle Kleidung auf die Performance des Trägers und der Trägerin aus.

 

Produktiver im professionellen Dresscode?

Der Einfluss von formeller Kleidung auf die innere Haltung und das Selbstvertrauen wurde beispielsweise 2015 durch eine Studie der California State University nachgewiesen. Formell gekleidete Teilnehmer:innen konnten bei den durchgeführten Assoziationstests abstrakter und ganzheitlicher denken und waren in Verhandlungen durchsetzungsfähiger als die Probanden in legerer Alltagskleidung. Die eigene Leistungsfähigkeit kann entsprechend mit simplen Mitteln wie der richtigen Kleiderwahl gesteigert werden. Wer überzeugt ist, dass andere ihn oder sie in eleganter Kleidung als kompetenter und seriöser wahrnehmen, wird sich im entsprechenden Outfit sicherer fühlen und professioneller auftreten. Allerdings gilt die Steigerung der Produktivität durch Berufskleidung nicht per se: Der Effekt ist stark davon abhängig, was die jeweilige Person mit der Kleidung verbindet.

 

Wichtige Abgrenzung von Arbeit und Freizeit

Ein weiterer Grund, auch im Homeoffice das gewohnte Profi-Outfit anzulegen, ist der mentale Wechsel zum Arbeitsmodus. Wer sich seit Jahren morgens Blazer oder Jackett für den Job aus dem Schrank holt, verbindet seine Arbeit mit diesen Kleidungsstücken. Das Ritual der Berufsbekleidung stellt außerdem eine optische Abgrenzung zur Freizeit her. Entsprechend ist im Anzug auch im Homeoffice die „Versuchung“ kleiner, mal eben schnell die Spülmaschine einzuräumen. Auch für Familienmitglieder signalisiert die professionelle Kleidung den Beginn der Arbeitszeit und dass Ablenkung unerwünscht ist.

 

Gründe für den professionellen Dresscode auch im Homeoffice

  • Steigerung von Leistungsfähigkeit, Konzentration, Motivation und Selbstbewusstsein
  • Optische Abgrenzung zur Freizeit, mentaler Wechsel zum Arbeitsmodus
  • Professionelle Außenwirkung und gezeigte Wertschätzung bei Video-Meetings
  • In Video-Calls mit Kolleg:innen: Steigerung von Zusammenhalt und Identifikation mit dem Job
  • Bereitschaft für Eventualitäten wie spontane Termine oder Notfälle

Fintechs: moderne Kleiderordnung in Büro und Homeoffice

Noch vor zehn Jahren hatte der Finanzsektor einen strikten Dresscode: Die Damen trugen Kostüm und die Herren einen dunklen Anzug mit weißem Hemd und Krawatte. Das einheitliche Outfit stand für eine konservative Grundhaltung und sollte Seriosität vermitteln. Der gesellschaftliche Wandel, weg von reinen Befehlsempfängern und hin zu selbstbestimmten Mitarbeiter:innen, zieht jedoch einen Wandel der Kleidung nach sich. Daneben haben sich auch die Kundenerwartungen verändert. Das Verschwinden, etwa der früher allgegenwärtigen Krawatte, steht für die Modernisierung des Finanzbusiness. Besonders Fintechs wie creditshelf sind Vorreiter in Sachen zeitgemäßer Dresscode: Hier treffen im Büro lockere Sneaker auf geschäftsmäßiges Jackett.

Und wie sieht es im Homeoffice aus? Die Mitarbeiter:innen tragen einfach das, was sie auch im Büro oder zum Finanzierungsgespräch beim Kunden tragen würden. Schließlich ist das optimale Outfit für das Homeoffice das, was einen selbst motiviert, die beste Performance ermöglicht und das Gegenüber von der eigenen Kompetenz überzeugt.

 

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