So überstehen Sie das digitale Vorstellungsgespräch

„Gerne möchten wir Sie zum digitalen Vorstellungsgespräch einladen.“ Ein Ausdruck, der bis letztes Jahr eher sparsam benutzt wurde. Heute ist er Bestandteil vieler Recruiting Prozesse und bei der Jobsuche fast immer miteinzuplanen. Der Unterschied zum herkömmlichen Vorstellungsgespräch steckt im Namen – es läuft digital ab. Zwar gab es auch vor der Pandemie Telefoninterviews, jedoch wurden Interviews, die per Zoom, Skype, Microsoft Teams etc. geführt werden deutlich populärer.
Doch inwiefern unterscheidet sich das digitale Gespräch im Ablauf von der traditionellen Variante und worauf legen Personaler hier besonders Wert?

 

Die Basis ist immer Vorbereitung

Wenig überraschend ist Vorbereitung sowohl bei dem persönlichen als auch dem digitalen Gespräch das A und O. Wie immer kommt man nicht darum herum sich auf die “Warum-Fragen“ einzustellen: „Warum unser Unternehmen?“ „Warum diese Stelle?“ „Warum sollten wir Sie einstellen?“. Auch Hintergrundinformationen zum Unternehmen, über die Stelle und natürlich die kurze Selbstvorstellung müssen sitzen. Doch während die Möglichkeiten zur Vorbereitung bei einem “live“ Gespräch abgesehen vom persönliche Auftreten und inhaltliche Fragen eher begrenzt sind, sieht es bei einem Videointerview anders aus. Unsere HR-Managerin Therese Pauli kennt sich mit dem Prozess bestens aus und erklärt: „Es ist wichtig, dass man sich einen Puffer einbaut, um sich mit neuen Tools einzuloggen. Manchmal muss man noch Installationen vornehmen. Am besten überprüft man schon vorher, wie man in der Kamera aussieht und ob alles mit dem Licht stimmt. Das richtige Outfit ist auch im digitalen Gespräch entscheidend. Der Raum sollte ruhig sein. Der Blick sollte in die Kamera gehen. Notizen kann man gerne verwenden. Auch gegen Gestikulieren ist nichts einzuwenden, allerdings sparsam.“

 

Tipps zum Vorgehen

  1. Die Wahl des Ortes: Anders als bei einem persönlichen Treffen, hat man Einfluss auf die Atmosphäre und den Hintergrund, der von der Gegenseite wahrgenommen wird. Es empfiehlt sich ein ruhiger Ort ohne Störquellen, an dem man sich zwar wohl fühlt, der aber professionell und neutral wirkt. Neutral heißt hier, dass kein unaufgeräumtes Zimmer, persönliche Gegenstände oder grelle Farben zu sehen sein sollten, die einen schlechten Eindruck vermitteln, oder ablenken könnten.
  2. Die Outfitauswahl: Diese ist selbstverständlich dieselbe, wie bei einem traditionellen Gespräch. Professionalität ist angesagt. Auch der „Jogginghose-unterhalb-der-Kamera-Trick“ sollte eher selten angewendet werden. Zwar kann dieser auch gutgehen, allerdings sollte man sich überlegen was passiert, wenn man unverhofft aufstehen muss. Damit wäre der Ausgang des Gesprächs entschieden.
  3. Die Technik: WLAN-Verbindung, Mikrofon, Kamera, Akkustand. All das sollte mit genügend Spielraum vor dem Interview in Ruhe überprüft werden, damit im Falle eines Fehlers noch eingegriffen werden kann. Falls hier erfahrungsgemäß häufiger Probleme auftreten, empfiehlt sich, ein Ersatzgerät bereitstehen zu haben. Findet das Gespräch über ein System statt, bei dem Sie bereits ein persönliches Profil besitzen, sollte der Username, Profilbild etc. auf Professionalität überprüft werden.
  4. Die Atmosphäre: Sobald das Gespräch beginnt, hört das Gegenüber alles, was man selbst auch wahrnimmt. Das Vibrieren des Smartphones, das man vergessen hat stummzuschalten. Das Vogelgezwitscher oder den Straßenlärm, der durch das offene Fenster in den Raum dringt. Auch sollte man Mitbewohner einweihen, um zu verhindern, dass diese plötzlich im Zimmer stehen oder beschließen, im Flur zu saugen. Neben Störgeräuschen, sollte auch das Licht und die Kameraperspektive angepasst werden. Man sollte darauf achten, dass man gut ausgeleuchtet und klar zu erkennen ist.

 

Bevor es losgeht

Ist es nun soweit und das Gespräch beginnt in ein paar Minuten kann es sinnvoll sein sich an ein paar Dinge zu erinnern. Körpersprache ist ebenfalls Bestandteil der Selbstpräsentation. Krumm auf dem Stuhl zu hängen, kommt auch online nicht gut an. Eine aufrechte Haltung ist genau so wichtig, wie kontrolliertes Gestikulieren. Kleine Gesten sind vollkommen in Ordnung, auf wildes Fuchteln mit Armen und Händen sollte allerdings verzichtet werden. Auch kann es ähnlich wie bei einem Vortrag schnell passieren, dass die Nervosität Stimme und Geschwindigkeit des Gesagten negativ beeinflusst. Ruhiges, verständliches Sprechen in angenehmer Tonlage ist und mit wenigen Füllwörtern ist angesagt.

 

Der Segen des digitalen Vorstellungsgesprächs

Digitale Vorstellungsgespräche sind etwas, das viele Bewerber als positive Auswirkung der Coronapandemie anerkennen. Man bleit in seinem gewohnten Umfeld, spart sich den Aufwand zum Vorstellungsgespräch zu fahren und muss nicht Stunden vor dem eigentlichen Termin los, um mögliche Verspätungen durch den Verkehr auszugleichen. Auch ermöglicht ein Online-Gespräch sich bei einem Unternehmen zu bewerben, das räumlich weit entfernt oder sogar im Ausland ist. Dass diese Eigenschaften für beide Parteien von Vorteil sind, erläutert unsere Personalreferentin Stephanie Barthel: „Für ein Erstgespräch, was für beide Seiten ja erst mal ein gegenseitiges Kennenlernen ist, ist es gut, dass der Stress, den man sonst so bei der Anreise hat, ausfällt. Ein zweites Gespräch kann man immer noch LIVE machen. Somit ist es auch effizienter fürs Unternehmen.” Doch um auch in dieser Form des Interviews zu überzeugen, gibt es nun mal ein paar Dinge, die zusätzlich zu den Standard-Regeln zu beachten sind und die nicht unterschätzt werden sollten. Denn immer mehr Unternehmen nutzen diese Methode des Vorstellungsgespräches und sind von dessen Vorteilen überzeugt.
Auch für creditshelf ist der Online-Interviewprozess nichts Neues und nicht erst seit der Pandemie im Einsatz: “Wir haben schon immer viele Kandidaten aus dem Ausland rekrutiert und sind daher schon alte Hasen im digitalen Vorstellungsgespräch!“ erklärt unser Head of HR und Legal Natali Bily. Da das Team von creditshelf aus insgesamt 18 verschiedenen Nationen besteht, waren digitale Vorstellungsgespräche schon früh Standard. Doch ob das Interview nun digital oder persönlich abläuft, Vorbereitung ist immer die halbe Miete. Da diese jedoch je nach Art des Gesprächs unterschiedlich aussehen kann, sollte man sich die Zeit nehmen und Schritt für Schritt durchgehen, ob man an alle Punkte gedacht hat. Denn das beeindruckt nicht nur den Personaler, sondern gibt einem auch ein Gefühl von Sicherheit und ermöglicht den optimalen Start ins Vorstellungsgespräch!

 

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