Brexit: positiver Beschäftigungsimpuls für den Finanzplatz Frankfurt

Warum der Brexit einer der folgenreichsten politischen Entwicklungen der letzten Jahre ist und in der Finanzmetropole für Zuwachs am Arbeitsmarkt sorgt.

Der Brexit ist eine der folgenreichsten politischen Entwicklungen der letzten Jahre. Dass das Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus der EU dabei auch positive Auswirkungen haben kann, zeigt Frankfurt am Main. In der Finanzmetropole sorgt der Brexit in den nächsten Jahren für kräftigen Zuwachs am Arbeitsmarkt.

 

Seit dem Referendum im Jahr 2016 beschäftigt der EU-Austritt Großbritanniens die Experten aus Wirtschaft und Politik. Viel wurde und wird über Krisenszenarien gesprochen, negative Folgen werden umfassend illustriert. Gerade für Deutschland ist das Vereinigte Königreich einer der wichtigsten Exportmärkte – hier haben Einschränkungen und Zölle selbstverständlich empfindliche Auswirkungen. Doch der Brexit verschafft der hiesigen Wirtschaftswelt auch positive Impulse. Besonders die Finanzwirtschaft profitiert vom Wegfall Londons als zentralem Finanzplatz der EU – und hier vor allem das Finanzzentrum Frankfurt. Laut einer Helaba-Studie bedeutet der Brexit für die Stadt am Main eine deutliche Belebung des Arbeitsmarktes: Insgesamt werden hier 3.500 neue Stellen im Finance-Sektor entstehen. 1.500 Jobs sollen allein in 2021 und 2022 hinzukommen.

Beschäftigungsimpuls für Frankfurt: Auslandsbanken als Treiber

Der Hauptgrund für das erwartete Wachstum am Stellenmarkt liegt im Umzug vieler Auslandsbanken – die meisten hatten ihren EU-Hauptsitz traditionellerweise in London. Mit dem Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus der Union wird ein neuer Standort nötig. Laut Studie sei hier Frankfurt in vielen Fällen der Favorit. Teils verlagerten die Institute Personal an den Main, teils werde umstrukturiert, aufgestockt und sich vor Ort neu aufgestellt. Dadurch baut Frankfurt seine Bedeutung als wohl wichtigster Finanzplatz der EU weiter aus. Die Auslandsbanken sind aber nicht der einzige Treiber für den hiesigen Finanz- und Arbeitsmarkt.

Weitere Folgen des Brexits für Frankfurt

Beobachter sehen den Handel mit Wertpapieren und Derivaten aus der Europäischen Union vermehrt in Frankfurt angesiedelt. Das Geschäft mit EU-Staatsanleihen war in der Vergangenheit ebenfalls hauptsächlich an der Themse beheimatet. Auch in dieser Sparte dürfte es eine stärkere Ansiedelung in Frankfurt geben. Hinzu kommt die Zulassung von Finanzprodukten, die vor dem Brexit häufig im Bankenzentrum London stattfand und dann für die gesamte EU galt. Da dies nun nicht mehr möglich ist, haben sich viele Anbieter eine neue Wirkungsstätte gesucht – nicht selten in der Mainmetropole. All diese Faktoren beleben den Jobmarkt in Frankfurt und werden dies auch mittelfristig tun. Was aber macht den Finanzplatz zum geeigneten Nachfolger Londons und zum attraktiven Hotspot für Finance-Professionals?

Finanzplatz Frankfurt – Infrastruktur und Renommee

Die Stadt am Main verfügt traditionell über eine solide und gut ausgebaute Infrastruktur in Sachen Finanzen. Hier gibt es eine hohe Dichte an Anbietern und Dienstleistern mit unterschiedlicher Spezialisierung, ein dichtes Netzwerk an Partnerschaften und eine hohe Finance-Expertise. Nicht zuletzt prägen natürlich auch der Sitz der Europäischen Zentralbank und die Börse Frankfurt das Bild der Stadt. In den Augen vieler Fachkräfte gibt das „Mainhattan“ sicher noch einmal ein besonderes Renommee.

Lebhafte Frankfurter Fintech-Szene

Hinzu kommt die seit einigen Jahren sehr vitale Start-up-Szene – die ihren Fokus entsprechend auch bei Finanzthemen hat. Als junges Fintech-Unternehmen ist creditshelf selbst Teil dieses heranwachsenden digitalen Finanz-Ökosystems. Die neuen Player aus der Financial Technology sind agil, lösungsorientiert und kooperativ. Zudem bündelt sich in ihren Büros unterschiedlichste Fachexpertise – von Firmenkundenbetreuern über Web-Entwickler bis hin zu Datenanalysten. Entsprechend vielseitig sind die Teams und desto reger ist der Austausch. Hinzu kommen flache Hierarchien, durchlässige Abteilungsgrenzen und zeitgemäße Entwicklungsmöglichkeiten.

Damit krempeln Fintechs wie creditshelf nicht nur die Finanzwelt um, sondern tragen auch ihren Teil zur Attraktivität des Finanzzentrums am Main bei. Region und Branche werden dadurch auch für Professionals interessant, die sich noch vor wenigen Jahren vielleicht nicht für das Finanzwesen interessierte hätten.

Konsequente Weiterentwicklung des Finanzplatzes

Die Gründe, die für einen Umzug von London nach Frankfurt sprechen, sind vielfältig. Dennoch ist der hiesige Finanzplatz nicht ohne Konkurrenz innerhalb der EU. Dublin, Luxemburg und Paris sind ebenfalls attraktive Finanzplätze, die teils offensiv um die Ansiedelung von Häusern, Institutionen und Expertise werben. So zog beispielsweise die Europäische Bankenaufsichtsbehörde vor knapp zwei Jahren von London nach Paris.

Die Autorinnen und Autoren der Helaba-Studie sehen den Frankfurter Finanzplatz trotz der positiven Brexit-Beschäftigungsimpulse in einer herausfordernden Situation: Sie erwarten für Ende 2023 62.200 Mitarbeitende im hiesigen Bankensektor. Das klingt nach einer stattlichen Zahl – doch tatsächlich sind das fünf Prozent weniger Beschäftigte als noch im Jahr 2020. Das Finanzzentrum müsse die Herausforderung den Studienmacherinnen und Studienmachern zufolge annehmen und sich international konsequent vermarkten. Zudem sollten Trends wie Nachhaltigkeit im Finanzwesen vorangetrieben werden.

Sicher werden auch Fintechs eine immer größere Rolle spielen, wenn es um den zeitgemäßen Auftritt der Stadt und ihre Attraktivität für Fachkräfte geht.

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