Finanzbranche darf bei der Digitalisierung ältere Mitarbeiter:innen nicht übersehen

Verändertes Kundenverhalten, die Optimierung der Geschäftsprozesse, härterer Wettbewerb, digitale Währungen und innovative Finanzprodukte treiben die Digitalisierung in der Finanzbranche voran. Während die jungen Talente diesen Trend pushen, fällt es den gestandenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oft schwer, mit dem Tempo Schritt zu halten. Insbesondere die Generation 50+ ist davon betroffen.

 

Digitalisierte Finanzbranche – der Umbruch ist gravierend

Strukturen und Wertschöpfungsketten des Finanzsektors müssen überdacht und zukunftsfähig gemacht werden. Sinkende Profitabilität und zunehmender Wettbewerb verstärken den Handlungsdruck. Aber die Digitalisierung ist mehr als nur technologische Entwicklung. Alle Geschäftsbereiche und Führungsstrategien, die Unternehmensorganisation und das Personalmanagement müssen auf einen möglicherweise notwendigen Kurswechsel hin geprüft werden, um die Zukunftsfähigkeit sicherzustellen. So lässt sich der Schluss zusammenfassen, zu dem Corinna Pommerening in ihrem Buch „New Leadership im Finanzsektor“ kommt. Laut der Autorin müsse die gesamte Organisation fit für die digitale Zukunft gemacht werden. Um eine erfolgreiche Transformation zu gestalten, komme den Führungskräften und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine besondere Bedeutung zu.

 

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans …?

In der Finanzbranche gehört lebenslanges Lernen inzwischen zum Alltag. Viele Angestellte stehen der Digitalisierung allerdings skeptisch gegenüber. Dies ist eines der Ergebnisse der Studie des unabhängigen Marktforschungsinstituts Lünendonk. In der Altersgruppe von 50 bis 59 Jahren gaben weniger als 40 Prozent der Befragten an, dass für sie die Vorteile digitaler Technologien überwögen. In der Altersgruppe 18 bis 29 betrug dieser Wert 60 Prozent. Ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben häufiger Schwierigkeiten, sich den Herausforderungen des digitalen Wandels zu stellen. Dies wiederum gestaltet es für viele Banken und Finanzdienstleister schwierig, die Veränderungen stringent und zügig anzugehen.

 

Finanzbranche in der Digitalisierung: Sorge um den Arbeitsplatz

Der immer schnellere Wandel der Arbeitswelt ist ein drastischer Umbruch, der sichere und vertraute Strukturen infrage stellt. Die Digitalisierung ändert ganze Berufsbilder und Jobprofile. Die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz führt daher nicht selten zu Ängsten. Deshalb entwickeln einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine innere und durchaus auch äußere Blockadehaltung, die harmonische Veränderungen erschweren. Laut einer Studie der ManpowerGroup glauben viele Arbeitgeber, dass es zahlreiche Berufe heute noch gar nicht gibt, die in naher Zukunft die Arbeitswelt prägen werden. Und selbst Arbeitnehmer:innen in angestammten Jobs müssen sich immer wieder neu positionieren, neues Wissen erwerben, sich neue Fähigkeiten aneignen. Die Prozesse und Geschäftsmodelle sind im Wandel. Und deshalb wandelt sich auch das Arbeitsumfeld der Angestellten.

 

Lebenslanges Lernen in der Finanzindustrie

Das lebenslange Lernen ist inzwischen eines der wichtigsten Themen für Mitarbeitende in der Finanzindustrie. Digitale Kompetenzen stehen dabei im Zentrum. Diese Anforderung betrifft alle gleichermaßen – jüngere und auch ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Letztere sind aber oftmals nicht optimal darauf vorbereitet. Mit zunehmendem Alter fallen mitunter das Lernen und das Akzeptieren von Veränderungen schwerer. Deshalb ist es wichtig, mit betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern offen über die Erwartungen an sie zu reden. Wer diese Angestellten auf dem Weg der Digitalisierung mitnehmen möchte, muss die Hürden in den Köpfen überwinden. Die Belegschaft sollten davon überzeugt werden, dass der Wandel notwendig ist und durchaus auch Vorteile für jeden Einzelnen mit sich bringt. Und: Digitale Kompetenz schützt nicht selten vor Arbeitsplatzverlust oder erweitert die Möglichkeiten bei der Stellensuche.

 

Wege in die digitale Zukunft des Finanzsektors weisen

Wenn Unternehmen die positiven Aspekte der Digitalisierung überzeugend verdeutlichen, werden sich auch die Offenheit Veränderungen gegenüber und die Bereitschaft zum Lernen erhöhen. Dazu gehört auch, die unternehmerischen Ziele und die Bedeutung der betroffenen Mitarbeitenden zu kommunizieren. Nur, wenn die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen wissen, wohin die Reise geht, können sie auch motiviert einsteigen und mitfahren. Individuelle und maßgeschneiderte Bildungs- und Qualifizierungsangebote sind notwendige Bestandteile dieser Veränderungsprozesse.

 

Veränderungen brauchen Zeit und Austausch

Gerade ältere Beschäftigte brauchen Zeit, um sich auf Veränderungen einzustellen und notwendige Fähigkeiten zu erwerben. Dazu gehören auch Möglichkeiten wie Tandemunterricht oder das Austesten von Technologien. Erfahrung gekoppelt mit digitaler Kompetenz – dieses Pfund können ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dann in die Waagschale werfen.

Die Arbeit im Finanzsektor ist anspruchsvoll. Deshalb ist der achtsame Umgang mit den Mitarbeitenden das Nonplusultra für Teams und Führungskräfte. Nur so entwickelt sich aus partnerschaftlicher Zusammenarbeit, individuellen Zielvereinbarungen und individueller Förderung ein produktives Arbeitsklima, dass den Angestellten und dem Unternehmen nutzt. Fintechs wie creditshelf können hier mit gutem Beispiel vorangehen, denn ihre Teams sind von vornherein vielfältig, multiprofessionell und technologieaffin. Hier sind die Abteilungsgrenzen durchlässig und die unterschiedlichen Expertinnen und Experten pflegen einen regen Wissensaustausch.

Sie wollen wissen, wie wir das bei creditshelf handhaben? Sie sind gespannt, welche Qualifikationsmöglichkeiten und Maßnahmen wir für unsere Kolleginnen und Kollegen anbieten? Schauen Sie sich doch einfach mal bei uns um!

Teilen Sie diesen Beitrag