September 2021 CFO Agenda

EXPANSION KEHRT ZURÜCK IN DEN FOKUS

Die strategische Ausrichtung der Unternehmen wechselt vermehrt hin zu Wachstum und Expansion. Doch neue Unsicherheiten bereiten den CFOs Kopfzerbrechen.

Laptop zeigt ein Diagramm mit Werten aus diesem und letzten Jahr

Die strategische Ausrichtung der Unternehmen wechselt vermehrt hin zu Wachstum und Expansion, so das Ergebnis des aktuellen CFO-Survey von Deloitte. Für viele Finanzvorstände ist der akute Krisenmodus also beendet. Doch auch neue Unsicherheiten bereiten den CFOs Kopfzerbrechen.

Die Erholung nach der Corona-Krise scheint in vielen Unternehmen schneller vonstattenzugehen, als erwartet. 43 Prozent der für den CFO-Survey1 befragten Finanzvorstände geben an, das Umsatzniveau von vor der Pandemie bereits wieder erreicht zu haben. Weitere 23 Prozent rechnen mit einer Rückkehr zu den alten Werten noch in diesem Jahr.

Eine zentrale Ursache der merklichen Entspannung liegt sicher in der verbesserten Auslandskonjunktur: Die starke Entwicklung in China und den USA gibt vor allem exportorientierten Branchen wie der Konsumgüterindustrie und dem Maschinenbau die Zuversicht zurück. Hier bewerten 75 beziehungsweise 65 Prozent der befragten CFOs ihre Lage als positiv.

Für die deutsche Konjunktur erwarten 80 Prozent der Finanzexperten ebenfalls eine positive Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten. Entsprechend haben sich viele in ihren Abteilungen bereits neuen Kernthemen zugewendet.

Neues altes Ziel: Expansion
Der Fokus und die Aktivitäten der CFOs verlagern sich von der akuten Krisenabwehr wieder hin zu den Themen Expansion und Wachstum. Zwar bleibt das Thema Kostensenkung für 64 Prozent der CFOs ganz oben auf der Prioritätenliste. Doch bei über der Hälfte der Befragten sollen in den Unternehmen kurz- bis mittelfristig neue Produkte oder Leistungen eingeführt werden.

48 Prozent möchten den operativen Cashflow erhöhen und mehr als ein Viertel der CFOs hat sich Investitionen auf die Fahnen geschrieben. Der wichtigste Treiber dabei ist die digitale Transformation – hier sehen zwei Drittel der Studienteilnehmer den Investitionsfokus in den nächsten drei bis fünf Jahren.

Die Voraussetzungen für Expansionsprojekte scheinen aktuell wieder gegeben zu sein. Die Krise rückt als Risikofaktor für viele Finanzvorstände in den Hintergrund – lediglich 43 Prozent der Umfrageteilnehmer bewerten die Unsicherheiten derzeit als hoch oder sehr hoch. Zum Vergleich: Im Frühjahr 2020 waren es 80 Prozent. Doch auch wenn die Pandemie an Bedeutung verliert: Neue Herausforderungen nehmen bereits ihren Platz ein.

Erlahmte Nachfrage, hohe Rohstoffkosten
Der Großteil der CFOs sieht die Hauptgefahr in einer sich zu langsam erholenden Inlandsnachfrage – 46 Prozent. Dicht darauf folgen für 44 Prozent die steigenden Rohstoffkosten. An dritter Stelle sehen vier von zehn Finanzvorständen ein Vorkrisenrisiko wieder Fuß fassen: den Fachkräftemangel.

Neben diesen Themen stehen laut Survey die Projekte Digitalisierung, Nachhaltigkeit und das Remote Working, also etwa das Arbeiten aus dem Homeoffice, auf der Agenda. In Hochzeiten der Pandemie hätten zwei Drittel der Finanzmitarbeiterinnen und -mitarbeiter von zu Hause aus gearbeitet.

Auch wenn diese Zahl in der Post-Covid-Zeit sicher wieder zurückgehen wird, werden dem CFO-Survey zufolge künftig dennoch wohl 40 Prozent der Mitarbeitenden auf Remote Working setzen. Hier sehen die Finanzexperten entsprechendes Einsparpotential bei den Büroflächen. Allerdings birgt dies zugleich Herausforderungen in der Arbeitsteilung, der Mitarbeiterentwicklung und einer verlässlichen technischen Infrastruktur.

Laut der Studie hätten sich die Finanzbereiche durch die Krise weiter digitalisiert und die Rolle als Business Partner des Managements ausbauen können. Zudem seien Planungs-, Vorhersage- und Steuerungsinstrumente verbessert und die Suche nach flexiblen Formen der Unternehmensfinanzierung vorangetrieben worden. Die dadurch gestiegene Resilienz wird vielen Unternehmen sicher auch dann zugutekommen, wenn der Fokus mittelfristig nicht mehr auf akuter Krisenbewältigung liegt.

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