Juni 2020 Kolumne

MEINUNGEN HABEN, MEINUNGEN TEILEN

Welche Rolle das Thema Finanzierung für das Handwerk spielt und vieles mehr, beantworten renommierte Finanzexperten regelmäßig im creditshelf Magazin.

Yvonne Döbler
Yvonne Döbler

Redakteurin, handwerk magazin

Viele Handwerksmeister suchen derzeit erfolglos nach einem Nachfolger für ihren Betrieb. Was sind die Gründe dafür? Welche Rolle spielt der Faktor Finanzierung? Viele Handwerksunternehmer sind derzeit auf der Suche nach einem Nachfolger für ihren Betrieb. Im Gespräch mit ihnen werden die vielfältigen Gründe für die Übergabeprobleme sichtbar. Sie liegen sowohl in den Nachfolgern als auch in den übergebenden Unternehmern. Von den Kindern höre ich oft, dass sie lieber studieren wollen, das bringe ihnen ein höheres gesellschaftliches Ansehen. Gelegentlich wird auch offen gesagt, dass die Zusammenarbeit unter Führung der Eltern einen Dauerkonflikt berge, den sich die junge Generation nicht antun möchte. Und manche sind schlicht neugierig auf ein anderes Leben – das eines Handwerkers kennen sie bereits. Für Handwerksunternehmer heißt das: Sie müssen extern suchen. Das kann ein Mitarbeiter sein – doch oft wurde keiner für die Nachfolge aufgebaut. Und das Suchen über Kammern und Plattformen ist manchem Unternehmer schlicht zu mühsam, da wird der Betrieb lieber geschlossen. Geld spielt aber offenbar keine große Rolle bei der Übernahme: Weder zu hohe Kaufpreisvorstellungen noch fehlende Finanzierungsmöglichkeiten wurden mir bisher als Hinderungsgrund für eine Unternehmensübergabe genannt.
Kerstin Raclet
Kerstin Raclet

Geschäftsführerin, Raclet & Herter

Warum gewinnen in Zeiten von Covid-19 Stimme, Stimmung und Auftritt von Unternehmern immer mehr an Bedeutung? Die Stimmen von Führungspersönlichkeiten und Teams spielen bei ihren Auftritten eine zentrale Rolle. In Covid-19-Zeiten heißt das: digital. Wir transformieren Austausch und Gemeinschaft. Die Stimme rückt noch mehr in den Vordergrund. Als Sympathieträger. Zeit für leichte Workshop-Übungen für eine Einheit aus Stimme, Stimmung und Auftritt. Das wissenschaftlich belegte musikalische Element der Workshops fördert Präsenz und Souveränität. Transformation mit Stimme für einen starken, authentischen Auftritt.
Eli Hamacher
Eli Hamacher

Diplom-Volkswirtin - Wirtschaftsjournalistin - Moderatorin

Wie kann es die Finanzbranche schaffen, dass sich die schlechte Finanzbildung der Deutschen verbessert? Nur noch etwas mehr als ein Drittel der Deutschen interessiert sich laut Bankenverband „stark“ oder „sehr stark“ für Wirtschafts- und Finanzthemen. Vor zwei Jahren waren es noch 50 Prozent. Mit verständlich und ansprechend aufbereitetem Finanzwissen auf der Website, sei es als Blog, Podcast oder auch Webinar, mit leicht bedienbaren Apps, aber auch ganz klassisch mit analogen Veranstaltungen und einer hybriden Beratung aus Mensch (an gut erreichbarer Hotline) und Maschine (Chat und Mails) können sich FinTechs zum Wohle der Gesellschaft und ihres eigenen Erfolgs profilieren.
Constantin Fabricius
Constantin Fabricius

Geschäftsführer, Verband deutscher Kreditplattformen

Warum wurde der Verband deutscher Kreditplattformen ins Leben gerufen? In Deutschland existieren zahllose Anbieter in den Bereichen Crowdfunding und -investing. Ihre Geschäftsmodelle weisen zwar Ähnlichkeiten, aber hinsichtlich der Anlageklasse und des Risikoprofils auch deutliche Unterschiede zum Crowdlending auf. Hier ist mehr Orientierung auf dem sich ausdifferenzierenden alternativen Finanzierungsmarkt gefragt. Zudem wird zu Recht von allen Marktteilnehmern höchste Qualität, Transparenz, Professionalität und Integrität bei der Durchführung ihrer Geschäfte erwartet. Die Gründung des Verbands ist die Antwort auf die Notwendigkeit einer klareren Abgrenzung zu anderen innovativen Finanzierungsmodellen. Zudem hat er sich gleichermaßen den Interessen der Kreditnehmer und Anleger als Kunden von Kreditplattformen verschrieben. Sie profitieren insbesondere von der Einführung branchenweit einheitlicher Qualitätsstandards, auf deren Einhaltung sich die Verbandsmitglieder selbst verpflichten.
Michael Biwer
Michael Biwer

Bereichsleiter Guest Events, Messe Frankfurt

Welche Auswirkungen hat die Coronakrise auf Messe-Buchungen? Als wir ab Mitte März das Verbot zur Durchführung von Veranstaltungen über 1.000 Personen umsetzen mussten, betraf das faktisch alle Gastveranstaltungen – egal ob Shows, Konzerte, Kongresse oder Messen. Neue Termine zu realisieren, daran arbeiten wir engagiert mit den Veranstaltern. Die meist langjährigen Partnerschaften liegen uns am Herzen und wir tun alles, um Lösungen zu finden. Wir freuen uns sehr, dass wir langsam und unter Einhaltung ausgefeilter Sicherheitsvorkehrungen mit den Gastveranstaltungen wieder am Start sein dürfen, wie zum Beispiel mit der Frankfurter Buchmesse im Oktober.
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