Der Begriff setzt sich aus den englischen Begriffen für „Wagnis“ (Venture) sowie „Verbindlichkeit“ oder „Fremdkapital“ (Debt) zusammen. Dies zeigt bereits anschaulich, worum es sich bei Venture Debt handelt: Es ist Fremdkapital, das für Projekte mit erhöhtem Risiko bereitgestellt wird. In der Regel wird es an Unternehmen vergeben, die sich auf starkem Wachstumskurs befinden.
Für das „Wagnis-Fremdkapital“ wird Geld von Risikoinvestoren in einem Fonds gesammelt. Aus den so bereitstehenden Mitteln wird das Kapital in Form kurz- bis mittelfristiger Kredite an junge Wachstumsunternehmen vergeben. Diese Art des Geldverleihs stammt aus dem angelsächsischen Raum und hat sich beispielsweise in der US-amerikanischen Wachstumsfinanzierung einen festen Platz sichern können. Hierzulande ist sie dagegen noch relativ neu.
Im Gegenteil zum klassischen Venture Capital werden beim Venture Debt keine Unternehmensanteile erworben – es handelt sich meist ausschließlich um reines Fremdkapital. Dies ist für Unternehmen ab einer bestimmten Wachstumsphase wichtig. Denn: Es können nicht unaufhörlich neue Eigenkapitalgeber mit Mitspracherecht in die Firma geholt werden, ohne den Einfluss der bestehenden Führungs- und Gesellschafterriege zu schmälern.