Die Arbeitswelt steht vor einem fundamentalen Wandel. Doch welche Kompetenzen werden genau gebraucht? Lesen Sie mehr dazu im creditshelf Magazin.
Die Arbeitswelt steht – gerade in Deutschland – vor einem fundamentalen Wandel. Neben der aktuellen Diskussion rund um Homeoffice müssen die Unternehmen auch Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umschulen. Doch welche Kompetenzen werden genau gebraucht? Fabian Kienbaum, CEO des Beratungshauses Kienbaum Consultants International, gibt Aufschluss.
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Fabian Kienbaum
Auf jeden Fall stehen wir in mehrfacher Hinsicht vor einschneidenden Veränderungen. Erstens definieren die meisten Firmen jetzt zum – hoffentlich – Ende der pandemiebedingten Ausnahmesituation ortsunabhängige Arbeitsplatzmodelle neu. Stichwort Homeoffice. Es geht um nicht weniger als eine zukunftsfähige Arbeitskultur und eine neue Definition der Büroarbeit. Aber auch wenn das Thema gerade brennt: Es sollte ein anderes nicht verdrängen, das mindestens genauso wichtig ist, aber auf den ersten Blick paradox klingt: Auf der einen Seite werden in den nächsten zehn Jahren fünf Millionen Menschen aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden. Das ist eine ernste Gefahr für das Wirtschaftswachstum hierzulande. Auf der anderen Seite werden rund 1,6 Millionen Stellen wegfallen, die aufgrund neuer Technologien nicht mehr gebraucht werden. Und das übrigens in diversen Branchen und Hierarchie-Ebenen. Da stellt sich die Frage, ob in Zukunft eine hinreichende hohe Zahl an Menschen die benötigten Kompetenzen besitzen.
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Fabian Kienbaum
Genau. Im Frühjahr hat eine Umfrage für Aufsehen gesorgt, wonach die Deutschen beim Thema Automatisierung der Arbeit im internationalen Vergleich deutlich weniger sorglos bei der Frage sind, wie sich diese auf ihren eigenen Arbeitsplatz auswirken könnte. Die Bereitschaft zu Umschulung und Weiterbildung ist in vielen anderen Ländern aber stärker ausgeprägt. Dabei braucht Deutschland eine Disruption des Arbeitsmarktes. Entscheidend dafür sind Flexibilität, mehr Durchlässigkeit und Weiterbildung, auf Neudeutsch Corporate Learning. Unternehmen fragen sich zwar: Habe ich die richtigen Mitarbeiter mit den notwendigen Kompetenzen? Viele Firmen stehen allerdings mit der Definition der erfolgskritischen Kompetenzen der Zukunft noch am Anfang, wie wir gemeinsam
mit der Job-Plattform StepStone in einer Umfrage unter 3000 Führungskräften ermittelt haben. Welche Kompetenzen genau gebraucht werden, haben laut unserer Befragung erst 20 Prozent der Unternehmen definiert. Die Top Ten der genannten Felder sind digitale Kommunikation, lebenslange Lernagilität, Anpassungsfähigkeit, digitale Anwendungskompetenz, Kundenzentriertheit, Digitalstrategie, Problemlösekompetenz, virtuelles Arbeiten,
interpersonelle Zusammenarbeit und technisches Grundverständnis. Doch neben der Frage, was gelernt werden sollte, geht es auch um das Wie: Rund 80 Prozent der von uns Befragten halten die Lernformate für zu formal und generalisiert.
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Fabian Kienbaum
Bedroht sind Berufe in der Produktion.
Bis 2030 soll es hier mehr als eine halbe Million Stellen zu viel geben. Tätigkeiten wie Sachbearbeitung in Büros könnten von Künstlicher Intelligenz absorbiert werden. Den größten Bedarf dürfte es bei IT-Fachkräften geben. Da reden wir in den kommenden zehn Jahren von über einer Million neuen Vollzeitstellen. Dass wir einen Mangel an Lehrern haben, ist offensichtlich. Ärzte wird es weiter brauchen. Und eben Spezialisten für die Automatisierung und Dateningenieure. Platt gesagt, profitieren all die Berufe, die nicht von Maschinen übernommen werden können, also allen voran im Gesundheits- und Bildungssektor.
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