Die von allen befürchtete Insolvenzwelle durch Corona ist bisher ausgeblieben. Dennoch steht der Mittelstand jetzt vor großen Herausforderungen.
Die von vielen Experten befürchtete Insolvenzwelle durch Corona blieb bisher aus. Die ab Ende Mai stark gesunkenen Fallzahlen, der Impffortschritt und der Wegfall von Beschränkungen haben die Wirtschaft aus ihrer Schockstarre befreit. Alles hofft auf einen Aufschwung. Doch der ist gerade für den Mittelstand nicht frei von Hindernissen.
Die Frühjahrsprojektion der Bundesregierung lässt hoffen. Nach der Prognose soll das Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr um 3,5 Prozent wachsen. In 2022 lege es dann noch einmal um 3,6 Prozent zu. Man erwarte nach der Corona-Zäsur eine merkliche Erholung der Wirtschaft und eine Zunahme des privaten Konsums.
Neben der Aufhebung von Beschränkungen werde das vor allem durch die positive Entwicklung der Industriekonjunktur und die Zunahme im Exportgeschäft befördert. In der Projektion wird von einem Wachstum der Weltwirtschaft von 5,7 Prozent in 2021 ausgegangen, entsprechend sollen die Exporte dieses Jahr um 9,2 Prozent steigen.
Aktuell keine Insolvenzwelle - Mittelstand erwartet Erholung
Nach dem Ausbleiben der befürchteten Insolvenzwelle sind positive Impulse trotzdem sehr wichtig für einen Mittelstand. Denn der hat nach mehr als einem Jahr Corona-Krise und einem Winterhalbjahr im Zeichen des Lockdowns merklich gelitten: Laut Frühjahrsumfrage der Creditreform Wirtschaftsforschung kämpfen fast 30 Prozent der Befragten mit rückläufigen Aufträgen und ein Drittel klagt über Umsatzrückgänge. Besonders Dienstleister und Einzelhandel sind betroffen. Doch trotz Erschöpfung blicken viele Unternehmen positiv in die Zukunft – 30 Prozent rechnen mit steigenden Aufträgen in den nächsten Monaten.
Die wachsende Zuversicht ist auch deutlich an der Entwicklung des ifo-Geschäftsklimaindex3 zu erkennen: Nachdem dieser bereits im März und April 2021 anstieg, kletterte er im Mai auf 99,2 Punkte – und damit auf den höchsten Wert seit zwei Jahren. Der Rückgang der Infektionszahlen, wegfallende Restriktionen und eine rasche Erholung in der Industrie geben Anlass zu mehr Optimismus.
Manche Beobachter hatten mit einer Insolvenzwelle gerechnet – spätestens nach der Wiedereinführung der Insolvenzantragspflicht für alle Unternehmen im Mai 2021. Allerdings bleibt das Insolvenzgeschehen weiter auf niedrigem Niveau. Laut dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) wird es solch eine Welle in absehbarer Zeit nicht geben.
Ein Blick auf den Insolvenztrend des IWH zeigt, warum: Nach einem Anstieg im ersten Quartal waren die Zahlen bereits im April rückläufig und sanken im Mai deutlich – auf einen um 30 Prozent niedrigeren Wert als im Vorjahresmonat. Die zunehmenden Lockerungen und einige noch bis Jahresende laufende staatliche Hilfen unterstützten die Erholung selbst in geschwächten Branchen wie Gastgewerbe oder Einzelhandel. Doch auch wenn Masseninsolvenzen aktuell unwahrscheinlich sind: Unsicherheiten bleiben.
Unternehmen klagen vermehrt über Rohstoffknappheit und Materialengpässe, zudem wächst bei Beobachtern die Sorge vor einer zunehmenden Inflation. Auch die Gefahr einer weiteren Pandemiewelle, durch weitere Mutationen des Erregers, ist nicht gebannt.
Keine Insolvenzwelle, aber wirtschaftliche Schieflagen
Hinzu kommt: Eine Insolvenzwelle wurde zwar bisher noch vermieden, jedoch ist von einer nicht unbedeutenden Zahl an Unternehmen auszugehen, die in den letzten Monaten allein durch Kredite und staatliche Hilfen am Leben gehalten wurden. Mit Rückkehr zur Normalität und dem Auslaufen der Unterstützungsmaßnahmen könnten sich hier vermehrt wirtschaftliche Schieflagen offenbaren. Dieses Szenario setzt auch Banken vermehrt unter Druck.
Nach dem aktuellen NPL-Barometer der BKS, der Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing, erwarten die befragten Bankhäuser für 2021 40,6 Milliarden Euro an Problemkrediten. Im nächsten Jahr soll deren Summe fast 47 Milliarden Euro betragen.
Betroffen seien vor allem KMU. Hier liege die Quote an notleidenden Krediten dieses Jahr bei 3,3 Prozent und könnte in 2022 auf 3,8 Prozent ansteigen. Entsprechend rechneten Banken mit höherem Aufwand durch sanierungsbedürftige Unternehmen. Sie würden vermehrt Rückstellungen bilden, ihr Risikomanagement ausweiten und den Verkauf toxischer Kredite in Betracht ziehen.
Auch die Vorsicht bei der Neuvergabe von Firmendarlehn steigt, wie die KfW-ifo-Kredithürde zeigt. Der Index zieht bereits seit März 2020 kontinuierlich an. Zuletzt berichteten 22,5 Prozent der KMU von restriktivem Verhalten der Banken in den Kreditverhandlungen. Bei von der Krise betroffenen Branchen war der Anteil erwartungsgemäß noch höher. Die Kredithürde für Dienstleister und den Einzelhandel lag bei 27 beziehungsweise fast 28 Prozent.
Mehr Digitalisierung und Zuversicht Im Finanzierungssektor zeigt sich aber auch, wie die Pandemie digitalen Geschäftsmodellen Vorschub leistet. So konnten sich laut World Fintech Report von Capgemini und Efma Unternehmen aus der Financial Technology gerade unter COVID19 bewähren.
Die Investitionsaktivitäten stiegen Ende des letzten Jahres um 11 Prozent, die Nachfrage wuchs, es konnten weitere Marktanteile erobert werden. Dem Report zufolge zeigten sich mittlerweile 25 Prozent der globalen Kunden den Produkten der digitalen Anbieter aufgeschlossen gegenüber.
Die COVID-Krise hat letztlich in den meisten Wirtschaftsbereichen für Bewegung gesorgt. Sie wird auch mittelfristig nachwirken, neue Herausforderungen werden hinzukommen. Die momentanen Aussichten geben allerdings Anlass zu gesundem Optimismus.
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