Glassdoor, kununu & Co. – wer bewirbt sich heutzutage noch bei einem Unternehmen, ohne vorher einen Blick auf die Sternebewertungen von ArbeitnehmerInnen zu werfen? Gerade junge Talente achten bei der Jobsuche immer mehr auf Arbeitgeber-Bewertungen. Auch in der Banken- und Finanzdienstleistungsbranche lassen sich solche Bewertungsplattformen erfolgreich für den Recruiting-Prozess nutzen.
Im Prinzip sind Arbeitgeberbewertungsportale vergleichbar mit Kundenbewertungen bei Produkten. Der einzige Unterschied: Hier bewerten MitarbeiterInnen das Unternehmen. Anhand vorgegebener Kategorien kann jeder ehemalige oder aktuelle Arbeitnehmende seinen Arbeitgeber online bewerten. Zur Debatte stehen zum Beispiel folgende Kriterien:
Des Weiteren können (ehemalige) Beschäftigte ausführlichere Bewertungen verfassen sowie Lob und Kritik äußern – natürlich alles streng anonym. Das Unternehmen selbst kann auf den Plattformen ebenfalls aktiv werden und sich ähnlich wie auf einer Karriereseite präsentieren sowie direkt auf die Bewertungen der Arbeitnehmenden reagieren.
Anfangs belächelt, informieren sich auf den Portalen inzwischen immer mehr Menschen über Unternehmen und studieren die dort hinterlassenen Arbeitgeber-Bewertungen. Schließlich werden die Portale in Bewerberkreisen immer stärker als neutrale Informations- und Meinungsportale wahrgenommen. Eine Studie aus dem vergangenen Jahr zeigte, dass 67 % der Befragten Arbeitgeber-Bewertungsportale nutzen. Dabei kommt den Bewertungen eine große Bedeutung bei der Jobsuche zuteil, denn insgesamt lassen sich 84 % der Plattformnutzer in ihrer Entscheidung durch die Bewertungen beeinflussen.
In Deutschland sind vor allem Kununu und Glassdoor sehr bekannt. Ebenfalls populär sind die Seiten Jobvoting und MeinChef. Kununu ist mit über 900.000 Unternehmensprofilen und mehr als 3.500.000 Bewertungen Marktführer unter den Bewertungsportalen. Die Reichweite dieser Portale ist enorm, sodass Unternehmen in Erwägung ziehen sollten, solche Arbeitgeberbewertungsportale aktiv für sich zu nutzen.
Fachkräftemangel – ein Zustand, den auch die Finanzbranche zunehmend beklagt, denn die Anforderungen an BewerberInnen steigen aufgrund der zunehmenden Digitalisierung immer weiter an. Dazu kommt: die Fluktuationsraten in der Banken- und Finanzdienstleistungsbranche sind so hoch wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr. Zwei Drittel der MitarbeiterInnen, die ihr Unternehmen verlassen, tun dies freiwillig. Außerdem steigt der Wettbewerb rasant an. Mittlerweile gibt es mehr als 900 Fintechs in Deutschland, die technologiegetriebene Finanzinnovationen entwickeln und vermarkten. Arbeitgeberbewertungsplattformen können hier ansetzen und bieten großes Potenzial im Kampf um die besten Talente.
Arbeitgeberbewertungsplattformen eröffnen Interessenten die Chance, sich bereits im Vorfeld über potenzielle Arbeitgeber zu erkundigen. Auch Unternehmen selbst können von diesen Bewertungsportalen profitieren, wenn Sie diese richtig nutzen, wie das Beispiel der creditshelf AG zeigt. Bei kununu wird creditshelf mit durchschnittlich 4,3 von 5 Punkten bewertet und liegt damit über dem Durchschnittswert seiner Branche. Bei glassdoor schafft es die Online-Kreditplattform auf 3,8 von 5 Punkten und erhält 78 % Weiterempfehlung. Die positiven Bewertungen tragen schließlich dazu bei, dass das Unternehmen immer mehr neue Talente für sich gewinnen kann.
Doch worin liegt nun das Geheimnis von guten Arbeitgeberbewertungen? Die folgenden fünf Tipps können Arbeitgeber bei der erfolgreichen Nutzung von Bewertungsplattformen unterstützen:
Arbeitgeberwertungsportale bieten für Unternehmen eine Chance im Employer Branding. Denn wer mit Kritik und Feedback sachlich umgeht und seinen unternehmerischen Auftritt auf diesen Plattformen zu nutzen weiß, profitiert auch bei der Beschaffung qualifizierter MitarbeiterInnen. Für Jobsuchende geben die Portale wertvollen Input, ob ein Arbeitnehmer zu einem passen könnte oder eher nicht.
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